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So gelingt Dir der Ausbruch aus dem System


Vor gut drei Jahren verbrachte ich im Juli zwei Wochen in Griechenland. Dort traf ich in einer Taverne eine interessante, junge Frau – eine ehemalige Sängerin, die seit mehreren Jahren auf dem ‚spirituellen Pfad’ wanderte und in Griechenland einen Ehrlichkeitsworkshop besuchte. Wir quatschten bei einem griechischen Salat über Freiheit.

 

Ich sagte dann, dass Freiheit mit all der sozialen Konditionierung nicht so leicht zu finden sei.

 

Sie lachte nur, und sagte: „Honey, es gibt keine soziale Konditionierung. Das ist alles Deine Konditionierung - Deine eigene Geschichte.“

 

Sie nippte am Wein und fügte grinsend hinzu: „Sprichst Du von sozialer Konditionierung, so kämpfst Du gegen ein übergroßes Monstrum an. Übernimmst Du aber die Verantwortung für Deine Geschichte und Deine Konditionierung, so kannst Du aus diesem System ausbrechen.“


Es gibt kein System,

oder: du bist das System

 

Der erste Schritt um aus dem System auszubrechen, ist zu realisieren, dass das System nur in Deinem Denken existiert; es ist eine Kreation Deines eigenen Verstandes. In einer reinen Momentbetrachtung kannst Du niemals den Finger auf ein System zeigen.

 

Systeme sind also Geschichten, die wir in unserem Kopf spinnen.

Wie können wir also aus unseren eigenen Geschichten ausbrechen?

 

Mache den Realitäts-Check…

 

Schreibe Dir mal all Deine Geschichten über Systeme auf, aus denen Du ausbrechen willst. Als Beispiel nehmen wir hier das System ‚Arbeit’. Eine Geschichte könnte sein:

 

Ohne Chef verdiene ich niemals genug Geld.“

 

Nun kommt der Realitäts-Check ins Spiel. Wähle eine beliebige Geschichte aus und jage sie durch die folgenden fünf Fragen. Wer mehr über diese Fragen erfahren möchte, dem empfehle ich das Buch ‚Loving what Is‚ von Byron Katie.

 

1. Ist das wirklich wahr?

 

Lasse Dir mit der Antwort ein wenig Zeit. Ist diese Geschichte wirklich wahr? Oft merken wir bereits dann, dass unsere Story nicht der Realität entspricht.

 

Denkst Du jedoch, dass Deine Geschichte wahr ist, dann stelle Dir Frage 2.

 

 

2. Kann ich mir wirklich zu 100% sicher sein, dass meine Geschichte wahr ist.

 

Spätestens hier wirst Du merken, dass Du fast gar nichts mit hundertprozentiger Gewissheit sagen kannst.

 

 

 

3. Wie fühle ich mich, wenn ich weiterhin an meine Geschichte glaube

 

Ohne Chef verdiene ich niemals genug Geld.“

 

Wie fühlst Du Dich, wenn Du an diese Geschichte glaubst? Was denkst Du? Wie verhältst Du Dich mit dieser Geschichte im Hinterkopf? Fühlst Du Dich ermächtigt oder eher entmachtet?

 

Schreibe Deine Antworten auf und komme dann zu Frage 4.

 

 

4. Wer wäre ich ohne diese Geschichte?

 

Angenommen Du wärst frei von Deiner Geschichte, wer wärest Du dann?

 

Wie würdest Du Dich dann fühlen? Wie würdest Du Dich durch die Welt bewegen und mit anderen Menschen interagieren? Was würdest Du denken? Schaue Dir genau an, wie Dein Leben ohne diese Geschichte wäre.

 

Dann stelle Dir die fünfte und letzte Frage.

 

 

5. Kann ich diese Geschichte umdrehen?

 

Schaue Dir nochmals Deine ursprüngliche Geschichte an:

 

Ohne Chef verdiene ich kein Geld.“

 

Kannst Du sie herumdrehen, sodass sie noch immer Sinn ergibt?

 

Mit Chef verdiene ich kein Geld.“

 

Kann das sein? Hattest Du schon einen Chef und trotzdem am Ende des Monats nicht genügend Geld, um Deinen wirklichen Interessen nachzugehen?

 

Ohne Chef verdiene ich mehr Geld.“

 

Wie sieht’s mit dieser Variation aus? Kennst Du Menschen in Deinem Umfeld, die ohne Chef mehr Geld verdienen? Hast Du schon ohne Chef Geld verdient?

 

Siehst Du, dass die umgedrehten Geschichten genauso wahr, oder sogar wahrer sein können, als die ursprünglich bedrückende Geschichte? Versuche für jeden Deiner Geschichte am Ende mindestens eine umgedrehte Variation auf dem Papier zu haben.

 

 

Ausbruch aus dem System?
Hinterfrage all Deine Geschichten

 

 

Das System ist immer eine Kreation Deines Verstandes. Hinterfrage all Deine Geschichten, die Du über verschiedene Systeme hast und gehe wirklich an die Wurzel.

 

Dann siehst Du, dass alle diese Geschichten keine hundertprozentigen Wahrheiten sind, sondern lediglich Ideen, die Du irgendwann mal aufgeschnappt und denen Du dann Glauben geschenkt hast.

 

Übe Dich auch in der Fähigkeit des Bewusst-Seins.

 

Dann fällt es Dir einfacher zu erkennen, wie du von Moment zu Momente Systeme in Deinem Denken kreierst. Das war’s für heute! Bis dann, Dein Alex!