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Macht Materialismus unglücklich oder sogar depressiv?


 

Menschen sind auf der Suche nach Glück.

Für viele liegt das Glück in materiellem Besitz – und zwar viel davon.
 

Wenn wir uns umsehen, dann können wir feststellen, daß unsere ganze Gesellschaft vom Streben nach Besitz und Konsum geprägt ist. Jährlich wird mit Milliarden von Euros, Dollars usw. dafür geworben. Für viele hängen ihr sozialer Status und sogar ihr Selbstbild davon ab.

 

Einzelne, die in einer Börsenkrise ihren Besitz verloren hatten, haben sich sogar umgebracht. Ich finde, das zeigt, wie intensiv die Identifikation mit Geld und Besitz geworden ist. Ohne Besitz kein Glück, kein Leben.


Aber macht Besitz, macht Reichtum wirklich glücklich?

Ist das eine Bedingung?

Hmm … überlegen wir mal.


Wie ist das mit kleinen Kindern, die noch nichts besitzen und nicht nach Eigentum streben. Sind sie deswegen unglücklich? Sieht nicht so aus. Auch in den armen Ländern der Welt sind kleine Kinder meist glücklicher als die „Großen“.


Allerdings steigt das Ausmaß an Depression unter Kindern. John Abela, Psychologie-Professor an der McGill University und Direktor der Klinik für kognitive Verhaltenstherapie am Kinderkrankenhaus Montreal, hat gezeigt, daß schon sechsjährige Kinder von dieser Krankheit betroffen sein können. Seine aufwändigen Studien an Grundschulen in Philadelphia und Montreal haben das belegt.

 

Seine Forschung mit Heranwachsenden in Canada und China geben Hinweise darauf, daß die nationale Kultur Einfluß auf depressive Tendenzen zu haben scheint. Er hat herausgefunden, daß anscheinend der Wandel Chinas zu einer materiell orientierten Kultur zu einem Anstieg der Depression geführt hat (Artikel in The Epoch Times). Er ist der Auffassung, daß China in den vergangenen 15 Jahren Veränderungen durchgemacht hat, wie Europa und Nordamerika in den 70ern. Das Depressionsniveau ist jetzt gleichauf. „Materialisten haben ein zerbrechliches Selbstbild weil ihr Wert darauf beruht, externe Dinge zu erlangen. Die Qualität ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen leidet und sie empfinden mehr Streß während sie extrinsische Ziele verfolgen.“

 

Der Psychologe Tim Kasser, so wird in dem Artikel von Epoch Times berichtet, hat festgestellt, daß „materialistische“ Kinder weniger Selbstwertgefühl haben, weniger glücklich sind und anscheinend mehr Anzeichen von Ängsten zeigen. Außerdem wird Materialismus mir schlechten (Paar-) Beziehungen und der Neigung zu Drogen in Verbindung gebracht.

 


Als ein wichtiger Faktor, der dabei eine Rolle spielt, wird Streß genannt. Und ich glaube, daß es da eine selbstverstärkende Beziehung gibt: Das Streben nach materiellem Besitz führt zu Streß und unter Streß suchen wir Erlösung in materiellen Dingen.

 

Was können wir jetzt tun? - Was kann uns da helfen, glücklicher zu sein?


Für schwere Fälle könnte ärztliche Hilfe angesagt sein, um in einen Zustand zu kommen, in dem man wieder handlungsfähig wird.


Was den meisten von uns helfen dürfte sind wohl Selbst-Zeit und meisterlicher Umgang mit unseren Emotionen.

 

Selbst-Zeit

Was ist denn das? Ja, das haben Sie vermutlich noch nicht gehört. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich diesen Ausdruck gelesen habe… Gemeint ist Zeit, die wir nur mit uns selbst und nur für uns selbst verbringen. Das Ziel ist nicht, sich in dieser Zeit gut zu beschäftigen, unterhalten oder anders abzulenken. Sondern wir sollten uns um uns selbst kümmern. Zur Ruhe kommen. Still werden.

 

  • Das kann heißen, einen ruhigen Spaziergang in der Natur machen – und dabei möglichst viel unserer Aufmerksamkeit auf reines Wahrnehmen richten.
  • Das kann heißen, einer ruhigen Musik zuhören und innerlich „runterfahren“.
  • Das kann heißen, einfach 5 oder zehn Minuten lang einfach nur ruhig zu atmen.
    z.B. 4 Sekunden lang einatmen, 6 – 8 Sekunden lang ausatmen. Wenn wir länger und langsamer ausatmen, dann beruhigen wir das vegetative Nervensystem.
  • Das kann heißen, meditieren (in einem späteren Beitrag werde ich einige einfache Anleitungen beschreiben).

 

Meisterlicher Umgang mit Emotionen

Gefühle, emotionale Reaktionen ereignen sich blitzschnell, viel schneller als unser Denken. Wenn sie zu einem Energiestau führen, erleben wir unangenehme Gefühle – Wut, Haß, Traurigkeit, Neid usw. Finden wir kein gutes Ventil dafür, werden wir und vielleicht auch unser Umfeld darunter zu leiden haben.

Versuchen Sie bei Gelegenheit mal dies: Spüren Sie, wo Sie das Gefühl im Körper fühlen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf diesen Bereich. Denken Sie sich das Gefühl, die Energie als flüssig. Beobachten Sie, wohin sie fließen will. Unterstützen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit das Fließen bis es einen Ausgang aus dem Körper findet. Lassen Sie alles abfließen.

Wenn Ihnen das gelingt (es könnte möglicherweise ein wenig Übung erfordern), dann werden Sie sich besser fühlen. Und dann war das Ihre erste EmoTrance-Erfahrung. Mit etwas Geschick und einiger Übung können Sie dann Ihre Emotionen Transformieren. Von traurig oder wütend zu gelassen, vom Streß zu Spaß. Selbstgemachte Glücksgefühle. Das kann EmoTrance.

 

Ich glaube, daß wir uns mit diesen beiden „Mitteln“ gut ein Stück weit von einer Fixierung auf materielle Güter und dem Streß frei machen oder davor bewahren können. Beides ist eine Investition in sich selbst. Die „Zinsen“ sind wachsende (innere) Unabhängigkeit, Selbst(wert)gefühl, Selbst-Bewußtsein, Klarheit, Streßfestigkeit.