Im Laufe der letzten zwei Jahre hatte ich täglich, wenn nicht sogar stündlich, Gelegenheiten und auch die Gabe, das Beobachten von Menschen, Tieren, Pflanzen, der Umwelt und Situationen zu praktizieren.
Das, was auch sämtliche Philosophen, Gelehrte und Weise wie Sokrates, Plato, Jesus, Thomas von Aquin, Meister Eckhart, Spinoza, Rosenkreutz, Luther, Goethe, Schiller, Fichte usw. immer wieder taten: Betrachten und Feststellen.
Giovanni Pico della Mirandola schreibt dazu in der nie gehaltenen »Oratio«, seine 1486 im Alter von 23 Jahren verfasste Einführungsrede zu der von ihm geplanten römischen
Disputation: De hominis dignitate – Über die Würde des Menschen:
Siehst du einen Menschen, der ganz dem Bauch ergeben, wie eine Schlange am Boden kriecht, so ist das, was du erblickst, kein Mensch, sondern ein pflanzengleiches
Gewächs.
Wenn jemand von den Gaukelbildern der Phantasie wie von Kalypsos Zaubereien geblendet, von trüben Gelüsten eingefangen und ein Sklave der Sinnlichkeit wird, so erblickst du in ihm ein Tier, nicht einen Menschen.
Einen Philosophen hingegen, der alles durch seinen Verstand erfasst, den sollst du verehren; er ist ein himmlisches, kein irdisches Wesen.
Ein reiner Betrachter, der seinen Leib nicht achtet, weil er ganz in die Tiefen seines Geistes eindringt, ist weder irdisch noch himmlisch, er ist ein erhabenes göttliches Wesen im Gewande menschlichen Fleisches.
Immer wieder sprang ich über diese Zeilen von Pico und mir wurde bewusst, dass alle Antworten auf meine schier unendlichen Fragen um mich herum liegen. „Das Gold liegt auf der Straße“, sozusagen. Ich formulierte es für mich so
„Lerne das Leben zu lesen ...“
Ich danke allen Wesen, die mir in meinem Leben Verhaltensweisen, Ereignisse, Situationen und Erlebnisse widerspiegelten und damit dazu beigetragen haben, mich als Wesen in dieser irdischen
Inkarnation zu sehen und zu erleben.
„Dankbarkeit und Wertschätzung sind die Bereiter eines glückseligen Lebens“
Heute bin ich mir meiner Denkweise, meinen Gefühlen und meinen Handlungen aus vergangenen Inkarnationen vollends bewusst, ich weiß welche Personen ich in früheren Leben eingenommen habe und welches Karma ich daraus in meine jetzige Wiedergeburt mitgebracht habe.
Ich bereue in vollem Umfang meine ursächlichen Taten, die nach dem Kausalgesetz ihre Wirkung stets und sicher ausüben. Es tut mir leid. Ich bitte alle Wesen denen ich jemals Leid in Form von Verängstigung, Einschüchterung, Verurteilung, Ausgrenzung, Verleumndung, Verachtung und Missachtung oder Missgunst, Neid, Habgier, Wollust, Eitelkeit, Arroganz und Stolz angetan habe um Verzeihung und Entschuldigung. Ich liebe alle Wesen. Dankeschön!