Wenn ich eine Erkenntnis nennen müsste, die in meinen Augen den größten Nutzen auf dem spirituellen Weg hat, dann wäre es das Spiegelgesetz. Vielleicht braucht es sogar nicht viel mehr, um den eigenen Weg zu gehen.
Es gibt derzeit viele Versionen des Spiegelgesetzes, von denen ich nicht allen zustimmen kann. Für mich sagt es Folgendes aus:
“Alles, was in meinem Leben auftaucht, ist ein Spiegel
meines Bewusstseins und zeigt mir mein eigenes Inneres.”
Das Leben hat für mich nur einen Zweck: Selbsterkenntnis. Und alle Umstände, Personen und Situation bilden eine einzige gutmütige Verschwörung, die mir alles bietet, was ich benötige, um meine Wunden zu heilen, mein Potenzial zu verwirklichen und mein wahres, ewiges Wesen zu erkennen. Der Weg durch mein Leben ist der Weg durch mein eigenes Inneres, alles, was passiert, dient meiner Evolution und alle Menschen und Geschehnisse tragen eine Botschaft für mich. Dabei geht es niemals um etwas “da draußen”, sondern immer um ein Spüren tief in mir selbst.
Das Leben ist der perfekte Lehrer, denn es stellt mir genau die Lektion, die gerade an der Reihe ist, in genau dem Tempo, das meine Seele vorgibt. Aber dazu muss ich mich voll auf das Leben einlassen, auf das Fühlen, das Mensch-Sein. Das Leben ist der kürzeste Weg, es gibt keine Abkürzungen, es gibt keinen Hinterausgang, aus dem man herausmeditieren könnte – der einzige Weg führt mitten hindurch. Das Leben ist genau die Erfahrung, die meine Seele zur Heilung braucht, deshalb bin ich hier. Alle Widerstände, alle Fluchttendenzen und alle Anhaftungen sind genau die Wunden, die es zu heilen gilt, um wieder ganz zu werden.
In diesem Leben erfahre ich die Auswirkungen meiner Schöpfungen als Geistwesen, erlebe ich noch einmal die Erinnerungen aus vielen Leben, die ich noch nicht gehen lassen konnte. Mitten im Alltag, zwischen Einkauf und Abwasch steckt mehr Magie, als wir uns vorstellen mögen. In so vielen kleinen Details, in all den winzigen Empfindungen verborgen, liegen Türen zu meinem Inneren.
Solange ich schlafwandele, bin ich taub gegen diese Rufe der Seele, blind gegen die Einladungen, frei zu werden. Aber der Moment, an dem das Spiegelgesetz wirklich verstanden wird, ändert die Einstellung zum Leben völlig. Statt es bloß zu ertragen, es kontrollieren oder verbessern zu wollen, beginne ich, ihm zuzuhören, zu fühlen, mit dem Leben zu arbeiten, seinen Fluss zu erkennen, die Magie zu spüren, den Sinn und die liebevolle Absicht.
Ich beobachte immer wieder, dass viele Menschen das Spiegelgesetz zwar kennen und auch irgendwie daran glauben – aber es nicht wirklich auf ihr Leben anwenden. Wann immer es haarig wird und die Emotionen sich machtvoll zu Wort melden, geht man leicht wieder verloren in Projektionen auf andere oder die Umstände des Lebens – und verpasst dabei die tiefere Erkenntnis. Das Spiegelgesetz geht nicht an und aus. Es gilt immer, mit absoluter Sicherheit vor Allem da, wo starke Emotionen sind.
Wissen ist nicht gleich Erkenntnis und Realisation. Vom Spiegelgesetz zu wissen, bedeutet noch nichts, es ist weniger ein Konzept, als eine Art, dem Leben zu begegnen, jeden Tag, in jeder einzelnen Minute. Etwas, zu dem man mit der Zeit wird.
Eine andere Sache, die ich beobachte, sind stark vereinfachende Vorstellungen über das Spiegelgesetz. Oft liest man so etwas wie: “Was immer du am anderen kritisierst, trägst du in deinem eigenen Inneren.” Das zu glauben heißt in meinen Augen, das Spiegelgesetz gründlich missverstehen und auf einer mentalen Ebene stecken zu bleiben.
Die Funktion des Spiegels ist es, Situationen zu kreieren, die bestimmte Gefühle in uns aktivieren, seien es Wunden, Anhaftungen oder blinde Flecken und das Bewusstsein auf diese Verzerrungen zu lenken. Es geht um ein Bewusstmachen und Erkunden dieser Bereiche in uns. Das heißt, es geht immer um das Gefühl, das eine Situation in uns auslöst, nicht um eine mentale Analyse der äußeren Umstände. Intellektuelle Erkenntnis findet als Beiprodukt und Ergebnis der Erkundung der Gefühle statt.
Ein Beispiel, um es plastischer zu machen: Wenn ich sauer auf meinen Partner bin, weil er so unordentlich ist, heißt das nicht unbedingt, dass ich selbst eigentlich unordentlich bin und das an mir nicht leiden kann (wie manche Auslegungen des Spiegelgesetzes glauben machen wollen). Es kann vielmehr alle möglichen Dinge heißen. Die Frage lautet: Was fühle ich? Habe ich gerade Angst, die Kontrolle zu verlieren und brauche deshalb äußere Ordnung? Oder fühle ich mich ausgenutzt? Oder erlaube ich mir selbst nicht, mich gehen zu lassen und bin neidisch?
Je nachdem was ich fühle, kann mir ein und dieselbe Situation also ganz verschiedene Dinge spiegeln. Was außen passiert ist nicht so wichtig wie das, was ich dabei fühle.
Erst über das Gefühl verstehe ich also, was sich wirklich für mich in einer Situation zeigt. Und auch wenn ich sicherlich auch äußerlich irgendwie in der Situation reagieren werde und meine Gefühle an meine Mitmenschen kommuniziere, projiziere ich meine Emotionen nicht mehr, wenn ich das Spiegelgesetz wirklich verstanden habe. Diese Botschaft ist für mich, die Frage ist nun: Was tue ich damit?
Zunächst fühle ich das Gefühl vollständig, schaue, was vielleicht noch tiefer darunter liegt. Welche Emotionen sind da? Kann ich sie vollständig erlauben und für sie da sein? Was will ich, was fehlt mir? Welche authentische Sehnsucht liegt unter aller Emotion? Und dann halte ich Ausschau nach einer höheren Wahrheit über die Situation: Wie kann sich mein wahres Wesen in dieser Situation ausdrücken? Was möchte geschehen, vom tiefsten und höchsten Punkt aus, zu dem ich Zugang habe? Gibt es eine neue Art zu sein, die sich wahrer, richtiger, heiler und stimmiger anfühlt?
Indem ich permanent mit meinem Gefühl verbunden bleibe, alle Emotionen erlaube, aber wach bleibe in ihnen und nach und nach immer mehr meines Ausdrucks aus den Klauen von Konditionierungen, Glaubensmustern und Traumata befreie, kann sich meine Seele immer unverfälschter ausdrücken – mein wahres Ich, höheres Selbst, oder wie immer man es nennen mag.
Je offener, wacher und bewusster ich lebe, desto mehr Feinheiten nehme ich war. Die Synchronizitäten, die Botschaften in kleinen Dingen, die meine Aufmerksamkeit einfängt – das Leben beginnt, zu sprechen.
So wie ich es sehe, ist der Sinn des Lebens die Selbsterkenntnis und Selbstbefreiung. Und das Leben hilft uns, all das wiederzufinden, was wir vielleicht auf unserem Weg durch zahllose Leben verloren haben. Was immer wir im Äußeren suchen, ersehnen oder erhoffen, dass suchen wir eigentlich ins uns selbst. Und was immer wir bewundern und beneiden, ist in Wirklichkeit eine Essenz unserer eigenen Seele, die sich noch nicht voll ausdrücken kann.
Wir laufen durch die Welt auf der Suche nach den verlorenen Puzzleteilen unseres Selbst. Ich nenne diese Puzzleteile Seelen-Essenzen, denn auch sie sind nichts Festes, sondern ein Gefühl, eine Seinsart, eine bestimmte Energie-Frequenz, die in uns vielleicht verzerrt oder verschüttet ist und darauf wartet, wieder voll durch uns erklingen zu können. Die Seele ist eine Mischung, aus ganz bestimmten Frequenzen, eine einmalige Kombination von Schwingungen, die nur durch uns zum Ausdruck kommt. Je klarer, reiner und entspannter wir werden, desto besser eigenen sich unser Körper und Geist als Instrument in der großen Symphonie des Kosmos.
In meiner Wahrheit besteht unsere Bestimmung darin, genau das auszudrücken, was wir sind – nicht darin, irgendetwas Bestimmtes zu tun. Es gibt nicht einen, sondern viele Wege, wir selbst zu sein, denn wir sind keine Persönlichkeit, sondern ein Fluss aus Frequenzen. Wir sind nicht Künstler, wir sind Kreativität, wir sind nicht Lehrer, sondern Klarheit. Es geht wieder einmal um das Gefühl, die Essenz. Ziel aller Arbeit mit dem Spiegelgesetz ist es, frei zu werden, unsere Seelenessenzen wieder voll auszudrücken.
Was wir bewundern, kann uns oft einen Hinweis geben, was wir eigentlich sind. Bewunderung ist sozusagen die Sehnsucht der Seele nach sich selbst. Nach Essenzen wohlbemerkt! Wenn wir Fallschirmspringer bewundern, sehnen wir uns nicht unbedingt nach Fallschirmspringen, sondern erinnern uns vielleicht an Mut, Freiheit und Wildheit – Essenzen, nicht Dinge oder Tätigkeiten.Die Frage ist nicht Was soll ich tun? sondern Wie bin ich wirklich?
Die Arbeit mit dem Spiegelgesetz ist also vor allem ein Weg des Fühlens. Dabei geht es fast immer durch mehrere Schichten. Für mich hat sich diese Reihenfolge gezeigt:
Angst -> Wut -> Schmerz -> unerfüllte Sehnsucht -> Seelen-Essenz
Nicht immer kommen alle Schichten vor, aber dies ist trotzdem eine gute Richtschnur.
Zunächst ist da die Angst – meist die Angst, das Thema zuzulassen, den verdrängten Schmerz überhaupt wieder zu fühlen.
Dann Wut – eine natürliche Abwehrreaktion des Körper-Verstandes, die vermeintliche Quelle des Schmerzes zu beseitigen.
Dann der Schmerz selbst, in seinen verschiedenen Formen.
Darunter liegt eine Sehnsucht, die nicht erfüllt wird und uns eben deshalb Schmerzen bereitet.
Und darunter liegt die Lösung – nämlich dass diese Sehnsucht in Wahrheit eine Sehnsucht nach uns selbst ist, deren Erfüllung wir irrtümlich in der Welt gesucht haben.
Wirkliche Heilung ist für mich die Reintegration der Seelen-Essenz und identisch mit Selbstverwirklichung.
Nicht immer findet irgendein verstehen der Essenz statt, intellektuelles Verstehen ist auch nicht wichtig. Fast immer erkennt man aber die Sehnsucht. Besonders Traumata können sich jedoch einfach auflösen, nachdem sie völlig gefühlt wurden und die eingeschlossene Energie wieder frei fließen kann – ohne dass irgendeine intellektuelle Erkenntnis stattfindet. Damit das geschehen kann, berühren wir jedoch in der Heilung Essenz-Ebenen, die uns allen gemeinsam sind: Akzeptanz, Liebe, Frieden, Güte und Vergebung zum Beispiel.
Die Arbeit mit dem Leben und dem Spiegelgesetz empfinde ich als den natürlichen spirituellen Weg, weshalb ich diesen Weg auch den organischen Weg nenne. Das Leben ist wirklich perfekt, wir brauchen es nicht zu manipulieren und wir brauchen in meinen Augen auch keine künstlichen spirituellen Religionen oder Systeme, um frei zu werden.
Es reicht ein Blick in die Natur, um zu erkennen, dass der Fluss des Lebens intelligenter ist, als alles, was sich unser Geist ausdenken könnte. Es liegt an uns, dem Leben zu vertrauen, dass es uns unterstützt, lehrt und nährt, auch in den Zeiten, in denen es scheinbar grausam ist. Für mich gibt es nichts, dem wir mehr vertrauen könnten als dem natürlichen Fluss. Ja, manchmal fließt er wild. Ja, er spült viele Widerstände einfach fort, und es ist schmerzhaft, sich zu widersetzen. Ja, er duldet kein Festhalten am Ufer. Ja, er schüttelt uns manchmal solange durch, bis wir aufgeben und ganz weich werden in seinen wirbelnden Stromschnellen. Aber er fließt in unserer Geschwindigkeit. Und er fließt immer weiter, bis nur noch lebendige Freiheit, Hingabe und der pure Fluss des Seins übrigbleiben.
Gastbeitrag: veröffentlicht am 23. Januar 2018 von Sven Grüttefien
Partner von Narzissten müssen im Laufe einer Beziehung feststellen, dass sie nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben, auf den Narzissten einzuwirken und ihn zu einem erträglichen Verhalten zu
bewegen. Der Narzisst sieht keine Notwendigkeit für eine Veränderung seines Verhaltens und lässt den Partner mit seinen Problemen allein.
Welche Schlüsse können Partner stattdessen aus dem Verhalten des Narzissten ziehen?
In der Anfangsphase ist der Partner von dem Narzissten regelrecht verzaubert. Die Art und Weise, wie dieser den Partner umwirbt, wie er ihm schmeichelt und wie er ihn begeistert, ist unglaublich
und geradezu faszinierend. Er macht seinen Partner glauben, dass er nur für ihn lebt, dass er alles nur für ihn tut, dass er nur noch an ihn denken kann und dass der Partner der wunderbarste
Mensch auf der Welt ist. Mit seinen Liebesbekundungen und seinen Verzauberungskünsten berauscht er den Partner, der nur zu gerne all das glaubt, was er zu hören bekommt.
Der Narzisst zeigt sich als unwiderstehlicher Casanova und gibt dem Partner das Gefühl, etwas ganz Besonderes zu sein. Der Partner fühlt sich geliebt, begehrenswert und wertvoll. In dieser Phase
wird das Selbstwertgefühl des Partners maximal angehoben und er hat sich noch nie so gut gefühlt wie in diesen Momenten. Alles scheint zu stimmen und er glaubt, endlich das lang ersehnte Glück
gefunden zu haben.
In dieser Phase ist der Narzisst eine Art seelischer Stabilisator: Der Partner fühlt sich plötzlich beachtet und verstanden, angenommen und bestätigt. Die innere Leere und die eigene Unzufriedenheit über sich selbst oder über das Leben scheinen wie weggeblasen. Endlich bekommt
alles einen Sinn. Der Mangel, den man immer spürte, ist verschwunden, der Partner hat das Gefühl, Vollkommenheit zu erleben.
Die ersten Beziehungsprobleme treten auf
Irgendwann aber lässt der Zauber nach und der Partner bekommt die negativen Eigenschaften des Narzissten zu spüren. Er versucht
dann, den Launen und der Unzufriedenheit des Narzissten entgegenzuwirken. Doch dies mag nicht recht gelingen, weil der Narzisst immer wieder etwas
findet, an dem er herumnörgeln kann.
Er stellt immer höhere Forderungen und hat immer größere Erwartungen. Der Partner kommt gar nicht mehr damit hinterher, alle Wünsche des Narzissten zu erfüllen und ihn rundum glücklich zu machen. Zudem unterlaufen ihm zunehmend Fehler, weil er die ihm gestellten Aufgaben gar nicht mehr bewältigen kann und der Narzisst sich als kleinkarierter Pedant herausstellt, der nicht weniger als Perfektion von seinem Partner verlangt.
Dieser sieht sich vor einer schier unlösbaren Aufgabe: "Hat er dem Narzissten den einen Wunsch erfüllt, dann kommt dieser auch schon mit der nächsten Bitte. Der Partner kommt diesen dann
irgendwann kaum noch in der Hoffnung nach, von dem Narzissten dafür anerkannt zu werden, als vielmehr deshalb, um der niederträchtigen Kritik des Narzissten zu entgehen."
Die Gedanke des Partners fangen an, sich im Kreis zu drehen: Was mache ich nur falsch? Wie könnte ich mich anders verhalten? Warum verhält sich der Narzisst so gereizt und undankbar? Wie kann er
mich nur so behandeln? Der Partner wird diese Fragen nicht mehr los und schwankt zwischen Selbst- und Fremdanklage hin und her: Mal gibt er sich selbst die Schuld an den Beziehungsproblemen und
verharrt in Selbstzweifeln, mal gibt er dem Narzissten die Schuld an den Konflikten.
Er versucht dann den Narzissten zur Rede zu stellen und mit ihm über die Differenzen in der Beziehung zu sprechen. In der Regel kommt er aber mit seinem Vorhaben nicht weit, weil der Narzisst
entweder die Verantwortung weit von sich schiebt und dem Partner allein die Schuld an den Beziehungsproblemen gibt oder weil er die Vorwürfe bagatellisiert. Da der Narzisst in der Regel sehr
geschickt argumentieren und die Tatsachen zu seinen Gunsten verdrehen kann, gerät der Partner wieder in eine Phase des Zweifelns und sucht den Fehler hartnäckig bei sich selbst.
Der Partner findet keine befriedigende Lösung
Auf diese Weise kommt er aber nicht aus dem Dilemma heraus.
Der Narzisst wird gar nichts unternehmen, um etwas an der Situation zu ändern und der Partner wird immer weiter nach einer Lösung suchen oder versuchen, sich besser anzupassen. Da der
Narzisst so aber keine Grenzen erfährt, werden seine Forderungen immer unverschämter und der Partner wird zwangsläufig immer ausgebrannter.
Die hohe Resistenz des Narzissten gegenüber jeglicher gutgemeinter Anregung oder Kritik kann den Partner irgendwann dazu veranlassen, seine Wut an dem Narzissten auszulassen und ihn seinerseits
zu ärgern, indem er seine Dienste entweder hartnäckig verweigert oder sie qualitativ oder quantitativ in anderer Form erledigt. Er wechselt dann in den passiven Widerstand.
Das wird den Narzissten wenig erfreuen, weshalb dieser sich wiederum verweigern oder wehren wird. Merkt der Partner, dass er auf Gegenwehr stößt und mit seiner Revolte keine Veränderung im Sinne
einer Verbesserung erzielen kann, kehrt er wieder zum Status quo zurück, um wenigstens die alte, vertraute Atmosphäre wiederherzustellen.
Der Partner kommt auf diese Weise keinen Millimeter weiter und findet keinen Weg aus seiner Misere. Manchmal kommt er – durch einen Zufall oder den freundlichen Hinweis eines Freundes – dahinter,
dass es sich beim widerspenstigen Partner um einen Narzissten handelt, nur bringt ihn diese Erkenntnis im Hinblick auf die Veränderungsbereitschaft des Narzissten leider auch nicht sehr viel
weiter.
Schiebt er dann dem Narzissten die Schuld an den Beziehungsproblemen zu und begründet dies mit dessen Verhaltensauffälligkeiten, dann begründet der Narzisst sein Verhalten wiederum mit der
Unfähigkeit des Partners, sich richtig auf ihn einzustellen und spielt ihm auf diese Weise den Ball zurück. Konfrontiert der Partner den Narzissten damit, dass er eine psychische Störung hat, die
behandlungsbedürftig ist, wird er in der Regel ausgelacht. Verlangt er sogar, dass der Narzisst in eine Therapie geht, landet er möglicherweise selbst auf der Couch eines Psychotherapeuten.
Der Narzisst hat eine psychische Störung
Der Hinweis auf die narzisstische Persönlichkeitsstörung stellt sich so als wenig hilfreich heraus und erweist sich als Bumerang: Der Partner fühlt sich nur noch unverstandener, ratloser und
hilfloser. Was er auch immer unternimmt: Nichts scheint zu wirken und nichts scheint den Narzissten aus der Ruhe zu bringen und ihn zu einer Veränderung zu bewegen.
Wenn man hartnäckig gegen ein und dieselbe Tür schlägt und sich diese Tür einfach nicht öffnet, dann sollte man sich einen anderen Weg suchen und eine andere
Perspektive wählen. Da sich der Narzisst offenbar nicht ändern will, weil ihm hierfür die Einsicht fehlt und weil er offenbar nicht in der Lage ist, sein unangebrachtes und zutiefst verletzendes
Verhalten zu erkennen, scheint es hoffnungslos zu sein, hier etwas anderes als das Gewohnte zu erwarten.
Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, was das Ganze mit einem selbst zu tun haben könnte. Vielleicht soll der Konflikt nicht dem Narzissten helfen, ein besserer Mensch zu werden, sondern
vielmehr soll der Partner etwas über sich selbst lernen. Die Perspektive sollte also einmal verändert werden: von dem Narzissten hin zur eigenen Persönlichkeit und zu den eigenen seelischen
Aufgaben.
Wofür könnte das Spiegelen des Narzisst stehen?
Bei diesem Aspekt kann ein Narzisst ausgesprochen hilfreich sein, weil er mit seinem respektlosen und egoistischen Verhalten sehr treffsicher die seelischen Wunden des Partners offenlegt und
diesen so in Kontakt mit den eigenen Defiziten bringt. Wenn der Narzisst schon nicht als ein liebe- und verständnisvoller Partner dienen kann, so zumindest als Spiegel:
In der Spiegelung findet man sehr viele Ansätze zur persönlichen Weiterentwicklung. Diese Erkenntnisse helfen
zwar nicht dem Narzissten und werden diesen auch nicht verändern, sie helfen aber dem Partner, sich gegenüber dem Narzissten stärker abzugrenzen, seine eigenen Bedürfnisse mehr zu berücksichtigen
und der eigenen Wahrnehmung treu zu bleiben. Es hilft, sich nicht in einem fremden Selbst zu verstricken und den Kontakt zu sich selbst und zu den eigenen Überzeugungen nicht zu verlieren.
Daher sollten Partner statt gegen einen Narzissten kämpfen zu wollen, dazu übergehen, sich stärker mit den eigenen Wünschen und Ansichten gegenüber dem Narzissten abzugrenzen. Das Ziel darf nicht
sein, den Narzissten ändern zu wollen – das ist hoffnungslos! Das Ziel sollte vielmehr sein, sich in der Beziehung klar zu positionieren, ohne den Respekt vor den Narzissten zu verlieren. Dazu
muss der Partner allerdings an seiner eigenen Persönlichkeit arbeiten und hierzu kann die Methode des Spiegelns ein hervorragendes Instrument sein.
Danke und Wertschätzung allen meinen lieben und süßen "Narzisstinnen", die mir in meinen verschiedenen Lebenslagen diese wertvollen Hinweise gespiegelt haben. Daraus konnte ich lernen, entdecken, mich entwickeln und sehr stark werden.
Dank und Hochachtung geht an:
und an weitere menschliche Wesen wie LehrerInnen, AusbilderInnen, RichterInnen, Anwälte, Ärzte und sogenannte "Erzieher" die es tatsächlich gut mit mir meinten, indem sie mir meinen Mangel und die Polarität aufzeigten.
Ich begegne euch mit Lara, sie ist meine jetzige und ewige Partnerin ...
LARA ist Liebe, Akzeptanz, Respekt
und Annahme aller (fünf) Elemente und Gegebenheiten.
Ich habe euch für alles wie ihr seid, was ihr tut, wie ihr euch verhaltet, was ihr verurteilt, herabwürdig, hasst, beleidigt oder beschämt, verleumdet und manipuliert verziehen - auch wenn ich das alles für große SCHEISSE empfinde.
Das gilt natürlich auch vice versa! Also Narzisstin zu Mann!
Ein Narzisst zeichnet sich durch folgende Verhaltensweisen aus:
Das Gedicht, gewidmet den Menschen, die trotz ihres Charakters,
ihres Verhaltens und ihres Aussehens weiter in meinem Herzen leben.
An ihren plumpen, leblosen Körpern,
an ihren mitleiderregenden Fratzen,
wirst du sie erkennen -
Erkennen wirst du die,
die als unmoralische, destruktive Marionetten,
mit ihren Ängsten, Hass und Lügen,
mit ihren Zwängen und Süchten durch die Wüste getrieben werden -
die weder sich, noch ihr Sein,
ihre Schönheit, ihre Liebe in vorgehaltenen Spiegeln sehen.
An ihren künstlichen, aufgesetzten Masken,
an ihrem falschen, unsicheren Lachen,
an ihrem aggressiven, destruktiven Wirken,
wirst du sie erkennen - sie werden DICH spiegeln!
und du wirst erkennen, IHNEN ist nicht zu helfen.
sei dankbar, dass sie DIR geholfen haben!
Hilf DIR selbst und erkenne ...
Erkenne: du bist dafür nicht mehr verantwortlich!
Erkenne: dass 99,88% der Menschen in unterschiedlichster
Gradualität des Narzissmus leben
Erkenne: bedauere und bitte um Verzeihung, dass sie so sind wie sie sind!
Frank Carl Maier, 2017
Dieses nebenstehende Video beschreibt recht gut, wie ein Narzisst weiterhin agiert um Informationen und Energie von seinem "Ex-Opfer" abzusaugen.
Eintrag im Duden.de
Narzissmus, der
Rechtschreibung
ℹWorttrennung: Nar|ziss|mus
Bedeutungsübersicht
ℹübersteigerte Selbstliebe, Ichbezogenheit
Synonyme zu Narzissmus
ℹEgoismus, Eigenliebe, Selbstsucht
Aussprache
ℹBetonung: Narzịsst
Grammatik
ℹder Narzisst;
Genitiv: des Narzissten,
Plural: die Narzissten
Für den Narzissten zählen nur seine Gefühle, Wünsche und Interessen. Werden die Erwartungen, die er an andere Menschen stellt, nicht erfüllt, so fühlt er sich gekränkt. Er reagiert auf die anderen mit Wut und nicht selten mit Hass.
Übertragen auf das Verhältnis der Geschlechter heißt es: Erfüllen Männer nicht die Erwartungen von narzisstischen Frauen, Erwartungen, die oft dem traditionellen Rollenbild folgen, so fühlen sich diese Frauen gekränkt, was Wut und Hass gegenüber den Männern zur Folge hat. Häufig wird der Hass nicht nur gegenüber einzelnen Männern empfunden, sondern auch auf die Männer, d.h. auf alle Männer bzw. das Kollektiv der Männer übertragen. Diesen Mechanismus finden wir bei vielen feministisch orientierten Frauen, insbesondere bei Radikalfeministinnen, vor.
Narzisstische Kränkungen sind somit ein Entstehungsgrund für den generalisierten Männerhass und für den Radikalfeminismus. Und da die gegenwärtige Frauenpolitik radikalfeministisch geprägt ist, ist Männerhass ein konstitutiver Bestandteil dieser Politik.
Im ersten Schritt werde ich den Begriff des Narzissmus, im zweiten den der narzisstischen Kränkung erläutern. Daran schließt sich eine Analyse einer besonderen Form des Narzissmus: des weiblichen Narzissmus an. In einem weiteren Schritt möchte ich den auf narzisstischen Kränkungen beruhenden Männerhass der Radikalfeministinnen betrachten. Schließlich werde ich demonstrieren, wie Männerfeindlichkeit und Männerhass eine Grundlage der gegenwärtigen Frauenpolitik, auch Gleichstellungspolitik oder Politik des Gender-Mainstreamings genannt, bilden. Sie äußern sich in der Entwertung von Männern, Idealisierung von Frauen, einseitigen Fixierung auf die Belange von Frauen und in der Diskriminierung von Männern.
Unter Narzissmus versteht man allgemein „eine Konzentration des seelischen Interesses auf das eigene Selbst“.(1) Allgemeine Merkmale des Narzissmus sind übertriebene Selbstbezogenheit, permanente Beschäftigung mit sich selbst, „ständiges Phantasieren von grenzenlosem Erfolg, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe“(2) und ein Schwanken zwischen Überbewertung sowie Überhöhung der eigenen Person, auch Grandiosität genannt, und Minderwertigkeitsgefühlen.
In der psychologischen Literatur werden ein schwaches Selbstwertgefühl und die mit ihm verbundenen Minderwertigkeitsgefühle als Ursachen für den Narzissmus angegeben. Je unsicherer eine Person ist, umso mehr achtet sie auf das eigene Selbst.
Das Verhalten des Narzissten zu anderen Menschen ist durch Misstrauen gekennzeichnet. Der Narzisst hat Angst vor Kritik, er ist gegenüber Kritik sehr empfindlich. Jegliche Kritik an ihm, sei es an ihm als Person, an seinen Charaktereigenschaften oder an seinen Leistungen, empfindet er als einen Angriff auf seine ganze Person. Sehr oft fühlt er sich durch Kritik gekränkt (narzisstische Kränkung). Daher betrachtet er Kritiker als Feinde.
Statt kritisiert möchte er bestätigt und bewundert werden. Dieses Verlangen artet oft in Bewunderungssucht aus. Bleibt die Bestätigung und die Bewunderung aus oder – noch allgemeiner – richten sich andere Menschen nicht nach den Wünschen des Narzissten, so fühlt er sich ebenfalls gekränkt (siehe unten).
Der Narzisst vergleicht sich ständig mit anderen Menschen. Schneidet er dabei besser ab, so empfindet er Bestätigung, schneidet er schlechter ab, so fühlt er sich gekränkt und entwickelt darüber hinaus Neidgefühle.
Narzissmus hängt mit Neid auf engste zusammen. Der Beneidete hat etwas, was der Narzisst nicht hat oder nicht haben kann, was er jedoch zur Stärkung seines Ego dringend bräuchte: Geld, Reichtum, Erfolg, Intelligenz, Schönheit, Erfüllung usw.
Der Neid des Narzissten äußert sich in der Entwertung der beneideten Menschen; da er es nicht ertragen kann, dass die Anderen etwas haben, was er nicht hat, versucht er, die Anderen als Menschen oder ihre Leistungen herabzusetzen, sie kleinzureden.
Richten sich die Anderen nicht nach seinen Wünschen, wird er nicht selten wütig, und zwar nicht nur auf die Anderen, sondern auch auf sich selbst, auf seine Unfähigkeit, seinen hohen Ansprüchen zu genügen.
Der Schritt von Wut zu Hass ist nicht groß. Während Wut als berechtigtes Gefühl, als der Wunsch, einen Missstand aufzuheben, betrachtet wird, ist Hass das Verlangen, ein Objekt zu zerstören.
Der Psychoanalytiker Otto F. Kernberg betont, dass der Narzisst oft ein sog. „antisoziales Verhalten“ aufweist.(3) Er verachtet andere Menschen, nutzt und beutet sie aus, kurz: Er instrumentalisiert andere Menschen für seine Zwecke.
Weitere Merkmale des antisozialen Verhaltens sind Zynismus, Skrupellosigkeit und der bereits erwähnte Hass. Der Narzisst, der antisoziales Verhalten aufweist, ist nicht in der Lage, universellen ethischen Prinzipien, z.B. Gerechtigkeitsprinzipien, zu folgen. Er ist so stark auf sich selbst, auf seine Vorteile fixiert, dass er praktisch jeglichen Sinn für Sozialität verliert. Nach Kernberg ist er darüber hinaus kaum in der Lage, Schuldgefühle und Reue zu empfinden.
Narzissten sind besonders kränkbar. Sie reagieren empfindlich auf Kritik. Sie sind auch dann gekränkt, wenn andere Menschen ihren Erwartungen nicht entsprechen, ferner wenn sie nicht bestätigt oder bewundert werden. Wird das Selbstwertgefühl durch die oben genannten Faktoren erschüttert, so spricht man von narzisstischer Kränkung.
Es wurde bereits festgestellt, dass der Narzisst ein schwaches Selbstwertgefühl hat. Sein Leben ist durch Minderwertigkeitsgefühle, Selbstzweifel und Unsicherheit bestimmt. Doch gehen wir noch weiter in die Tiefe und fragen nach den Ursachen für sein schwaches Selbstwertgefühl.
Sie liegen in der Kindheit, in der Erziehung, in der Sozialisation. Erhält das Kind von seinen Eltern oder anderen Bezugspersonen nicht ausreichend Interesse und Zuwendung, so fühlt es sich nicht angenommen, nicht akzeptiert. Wird es in seinem Tun nicht bestätigt, wird es z.B. für seine Leistungen nicht gelobt, sondern dafür getadelt oder schlecht gemacht, so reagiert es mit Frustration und Resignation oder mit Wut und Hass. Aufgrund der mangelnden Anerkennung entwickelt das Kind Gefühle des Versagens und der Minderwertigkeit.
Die Angst, nicht angenommen und nicht akzeptiert zu werden, führt zu „erhöhtem Verlangen nach positiver Reaktion“, und zwar weit über die Kindheit hinaus, gegebenenfalls während des ganzen Lebens.(4)
Besonders stark werden Kränkungen in partnerschaftlichen Beziehungen erlebt. Sie sind „das Kränkungsschlachtfeld schlechthin“.(5) Das liegt daran, dass partnerschaftliche Beziehungen mit sehr intensiven Emotionen beladen sind. Darüber hinaus wiederholen sich in partnerschaftlichen Beziehungen die in der Kindheit erlebten emotionalen Muster. Wurde ein Mensch in der Kindheit von seinen Bezugspersonen abgelehnt und somit gekränkt, so reagiert er in einer partnerschaftlichen Beziehung auf Ablehnung mit einer starken Kränkung. In Beziehungen werden viele Erwartungen nicht erfüllt, oft wird die Liebe nicht erwidert. Darauf reagiert man mit Frustration, Enttäuschung und eben auch mit Kränkung.
Besonders stark gekränkt ist man dann, wenn man von dem Partner verlassen wird. Die Trennung ist eine sehr „kränkungssensible Phase“. Dabei kommt es oft zur sog. Gefühlsumkehr: Zuneigung schlägt in Abneigung, Bewunderung in Verachtung, Liebe in Hass um. Auf der Handlungsebene äußert sich das auf folgende Weise: „Vorwurf auf Vorwurf, Beleidigung auf Beleidigung und Drohung auf Drohung schaukeln die Kränkungsspirale empor.“(6)
Die Partner, die sich dann häufig gegenseitig kränken, empfinden in der Phase der Trennung in der Regel keine Schuld und keine Reue. Sie wehren sich dagegen, etwas wiedergutzumachen.
Auf narzisstische Kränkung folgt häufig die sog. narzisstische Wut. Narzisstische Personen entwickeln in ihrer Gekränktheit intensive Wutgefühle. Da andere Menschen ihren Erwartungen nicht entsprechen, sie gegebenenfalls zurückweisen, möchten sich narzisstische Personen an den Kränkungen rächen. Narzisstische Wut wird sich im Gegensatz zur berechtigten Wut von Missgunst, Neid und anderen negativen Gefühlen begleitet.
Wie wir bereits erläutert haben, entwickelt sich Wut bei Narzissten zum Hass, d.h. zu einem noch stärkeren, intensiveren Gefühl, das mit dem Wunsch verbunden ist, die Kränker zu schädigen oder gar zu zerstören. Nicht selten äußert sich der Hass in Aggressionen.
Neben individuellen gibt es kollektive Kränkungen. Sie betreffen Gruppen von Menschen. Repräsentanten einer Gruppe fühlen sich durch etwas gekränkt, wobei die Verursacher der Kränkung, also die Kränker, ebenfalls Repräsentanten einer sozialen Gruppe sein können bzw. als solche betrachtet werden.
Kollektive Kränkungen können verheerende gesellschaftliche Folgen haben: Sie können zu Feindseligkeiten und Hass zwischen sozialen Gruppen, auch ganzen Völkern, und zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen diesen Gruppen führen.
Als Beispiel für eine kollektive Kränkung wird oft die Kränkung der Deutschen durch den Versailler Vertrag betrachtet. Deutschland musste nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg viele Gebiete abtreten und wurde zu hohen Reparationszahlungen verpflichtet. Die dadurch verursachte Kränkung der Deutschen führte nach Meinung vieler Historiker zur Entstehung des Nationalsozialismus und zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.
Ein weiteres Beispiel betrifft die Kränkung vieler Moslems durch die Politik der westlichen Mächte, allen voran der USA. Bereits die Stationierung von US-amerikanischen Truppen in Saudi Arabien, im Land der heiligen Stätten der Moslems, hat für viele Moslems eine Kränkung zur Folge. Hinzu kommt noch die hegemoniale Politik der USA und ihrer Verbündeten gegenüber den islamischen Staaten, die in kriegerischen Angriffen auf einige dieser Staaten gipfelte (siehe Afghanistan, Irak und Syrien). Die Kränkung der Moslems durch diese Politik ist eine Ursache für den islamischen Terrorismus.
Schließlich kann man von einem kollektiven Gekränktsein der Frauen, vor allem einer Gruppe von Frauen, nämlich der Radikalfeministinnen, sprechen. Dieses Gekränktsein hat unterschiedliche Ursachen. Zunächst wird es durch nicht erfüllte Erwartungen, Enttäuschungen und Zurückweisung in partnerschaftlichen Beziehungen verursacht. Ferner rufen Leistungen bzw. herausragende Leistungen von Männern in Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft usw. bei vielen feministisch orientierten Frauen nicht nur Neid, sondern auch Kränkungen hervor. Diese Frauen sind offensichtlich zu solchen Leistungen nicht fähig, was zur Schwächung ihres Selbstwertgefühls und zu narzisstischen Kränkungen führt. Darüber hinaus wird das Gekränktsein der Frauen durch die immer wieder verbreitete These, dass Frauen von Männern diskriminiert wurden und immer noch werden, verursacht.
Die feministische Propaganda, die Frauen als die ewigen Opfer der Männer darstellt und das Leid der Frauen, das ihnen angeblich Männer zugefügt haben, in allen Facetten seit Jahrzehnten thematisiert, eignet sich besonders gut dazu, bei Frauen (nicht nur Feministinnen) Kränkungen und die entsprechenden Gegenreaktionen (Männerverachtung, Männerfeindlichkeit und Männerhass) hervorzurufen.
Meines Erachtens führt diese Propaganda zur Verstärkung der in partnerschaftlichen Beziehungen von Frauen erlebten Kränkungen (siehe unten). Das Gekränktsein der Frauen ist seinerseits ein Entstehungsgrund für den Männerhass und ein Fundament der gegenwärtigen, radikalfeministischen Frauenpolitik.
Der Psychologin Bärbel Wardetzki verdanken wir eine genaue Analyse des weiblichen Narzissmus. Der Begriff „weiblicher Narzissmus“ bezeichnet eine besondere Form narzisstischer Störungen, die meistens bei Frauen auftritt. Es besteht demnach ein bemerkbarer Unterschied zwischen dem weiblichen und dem männlichen Narzissmus.
Oben haben wir festgestellt, dass die Gefühle einer narzisstischen Persönlichkeit zwischen Grandiosität und Minderwertigkeit schwanken. Die Minderwertigkeitsgefühle werden durch Überhöhung und Überbewertung der eigenen Person kompensiert.
Immer wieder hebt Wardetzki hervor, dass bei narzisstischen Frauen die Komponente „Minderwertigkeit“ stärker ausgeprägt ist als bei narzisstischen Männern.(7) Narzisstische Frauen leiden besonders unter instabilem Selbstwertgefühl; sie zweifeln an sich selbst, fühlen sich minderwertig, werten sich ab, fühlen sich schwach und nicht zuletzt unattraktiv. Sie neigen überdies häufiger als narzisstische Männer zu Depressivität.
Was die Komponente „Grandiosität“ angeht, so gilt in der Regel Folgendes: Während narzisstische Männer Grandiosität über Leistung und Erfolg bestimmen, findet sie bei narzisstischen Frauen in äußerer Attraktivität ihren Ausdruck. Das hat sozialisatorische Gründe. Das kleine Mädchen wird aufgrund seines Aussehens von den Eltern und von der Umgebung verwöhnt und vergöttert. Man kann ihm kaum einen Wunsch nicht erfüllen. Es wird zu einer Prinzessin gemacht („Prinzesschensyndrom“).
Später, als erwachsene Frau, erwartet sie bewusst oder unbewusst, dass sie als „die Schönste“ betrachtet wird, im Mittelpunkt steht, permanent bewundert wird und dass alle ihre Wünsche und Erwartungen erfüllt werden. Verhalten sich andere Menschen nicht so, wie sie es erwartet, dann ist sie schnell enttäuscht, frustriert, gekränkt und nicht selten beleidigt.
Wardetzki untersucht genau das Verhalten von narzisstischen Frauen zu Männern. In partnerschaftlichen Beziehungen akzeptiert die narzisstische Frau nicht die Eigenständigkeit ihres Partners. Er soll ja nur für sie da sein, allen ihren Erwartungen entsprechen und alle ihre Wünsche erfüllen.
Ihr Kontakt zu Männern ist ferner durch „Machtkämpfe“ und „kontrollierendes Verhalten“ bestimmt.(8) Die narzisstische Frau kann es nicht aushalten, dass ihr Partner eine andere Meinung hat. Sie versucht ständig, ihm ihre Meinung aufzuzwingen. Überhaupt ist ihr Verhalten Männern gegenüber durch konkurrierende Haltung gekennzeichnet. Das gilt sowohl für ihre beruflichen als auch privaten Kontakte. Die narzisstische Frau muss ständig beweisen, dass sie besser ist als Männer. Sie kann es nicht ertragen, wenn ihr Partner oder ihre Berufskollegen in irgendeiner für sie relevanten Hinsicht besser sind als sie.
Eine besondere Ausprägung des weiblichen Narzissmus finden wir bei den sog. „Karrierefrauen“. Sie streben wie besessen danach, besser zu sein, Erfolg zu haben, Führungspositionen und Macht zu erlangen.
„Sie bauen sich in ihrer Phantasie ein Bild auf, die Besten zu sein, werten andere ab, auch aus Angst, in ihrer Position bedroht zu werden, verlieren aber schnell ihr potentes Image, wenn sie kritisiert werden. In dem Moment fürchten sie, dass alles zusammenbricht und die Welt sehen würde, was für Versagerinnen sie eigentlich sind.“(9)
Karrierefrauen übernehmen kritiklos die als „männlich“ betrachteten Verhaltensweisen. Wie ein Mann zu sein, ist für sie das höchste Ideal.
Kehren wir zu partnerschaftlichen Beziehungen zurück. Die narzisstische Frau reagiert besonders empfindlich auf Trennungen. Eine Trennung ist für sie fast immer mit einem Beziehungsbruch verbunden. Der Partner hat sich als unfähig erwiesen, die Erwartungen und Wünsche der Frau zu erfüllen. Somit ist er nichts für sie mehr wert. Er trägt auch die ganze Schuld an der Trennung und an der durch die Trennung verursachten Misere der Frau.
Die narzisstische Wut tritt bei der Frau mit besonderer Heftigkeit auf. Sie wird nicht nur von der Abwertung des Mannes, sondern auch von Rachegefühlen begleitet. Die narzisstische Wut entwickelt sich oft zum Hass gegen den Mann. Er wird als Feind gesehen, dem nur das Schlimmste widerfahren sollte. Die narzisstische Frau betrachtet sich dann selbst als Opfer des Mannes oder – wenn sie verallgemeinert – als Opfer der „bösen Männer“.(10)
Die Psychologin Beate Kricheldorf sieht es ähnlich: „Bei drohender oder tatsächlicher Trennung/Scheidung entwickeln gekränkte Frauen oft Gefühle (und Taten) von Rache und Vergeltung, deren Intensität und Ausmaß kaum nachvollziehbar sind und nur als massive psychische Gewalt zu bezeichnen sind. Die Kinder werden instrumentalisiert, um den Mann an seinem wundesten Punkt (Angst um den Verlust der Kinder) zu treffen. Der Exmann wird zum Todfeind erklärt und dies nicht selten auf die Kinder übertragen. Die Entschlossenheit solcher Frauen kennt mitunter keine Grenzen und die ´Vernichtung` des Mannes wird quasi zum zentralen Lebensinhalt.“(11)
Der Psychotherapeutin Astrid von Friesen zufolge möchten viele Frauen von ihren Partnern „nachgenährt“ werden.(12) Das bedeutet, dass die Frau – in unserer Zeit und in unserer Gesellschaft meist unbewusst – erwartet, dass der Partner für sie sorgt. Hier kommt das traditionelle Rollenbild, die sog. Versorgermentalität deutlich zum Ausdruck. Sie taucht auch bei Frauen auf, die sich als „emanzipiert“ sehen und daran glauben, auf den Partner nicht angewiesen zu sein. Auch diese Frauen orientieren sich – meist unbewusst – an traditionellen Rollenbildern.
Erfüllt der Partner nicht die Erwartungen der Frau, weigert er sich, die Versorgerrolle zu übernehmen, so reagiert sie mit narzisstischer Kränkung, Wut und nicht selten mit Hass. Der Männerhass, und zwar nicht nur als individuelles, sondern auch als gesellschaftliches Phänomen, gründet in Erfahrungen, Enttäuschungen und Kränkungen, die sich in partnerschaftlichen Beziehungen abspielen. Das gilt auch für lesbische Frauen oder gerade für lesbische Frauen, denn viele von ihnen waren ursprünglich heterosexuell und sind aufgrund von für sie als negativ oder enttäuschend empfundenen Erfahrungen mit Männern lesbisch geworden.
Häufig kommt es in diesem Zusammenhang zu unzulässigen Verallgemeinerungen. Wird die narzisstische Frau von dem Partner oder im Laufe ihres Lebens von mehreren Partnern in dem oben genannten Sinne enttäuscht und gekränkt, so verallgemeinert sie ihre singulären Erfahrungen und spricht dann von den Männern, also von allen Männern: Die Männer sind so und so, die Männer sind schuld an ihren Problemen, die Männer sind verantwortlich für ihre Misere. Die Männer werden unter Generalverdacht gestellt. Der Hass der Frau richtet sich dann auf die Männer.
Dieser Mechanismus führt neben anderen Faktoren, wie z.B. der Idealisierung der Frauen, zur Entstehung von radikalfeministischen Positionen. In anderen Worten: Der generalisierte Männerhass ist ein konstitutives Element des Radikalfeminismus.
Entspricht der Mann nicht den Erwartungen der (narzisstischen) Frau, darunter der im traditionellen Rollenbilder verankerten Erwartung, der Mann soll die Frau versorgen oder wenigstens zu einem gewissen Grad versorgen, so fühlt sie sich von ihm enttäuscht und gekränkt. Das hat nicht nur Wutgefühle, sondern auch Feindseligkeit und Hass gegenüber dem Mann zur Folge.
Dabei wird oft der Hass auf einzelne Männer zum Hass auf die Männer, d.h. auf alle Männer. Der generalisierte Männerhass ist ein charakteristisches Merkmal des Radikalfeminismus. Und da die gegenwärtige Frauenpolitik, die auch als Gleichstellungspolitik oder Politik des Gender-Mainstreamings bezeichnet wird, radikalfeministische Züge trägt, liegt auch ihr der generalisierte Männerhass zugrunde.
Den im Radikalfeminismus weit verbreiteten Männerhass analysiert Marion Rave, eine Schülerin des Psychoanalytikers Gerhard Amendt. Die Ursache für den Männerhass liegt Rave zufolge in erster Linie in der Kränkung, die dadurch verursacht wird, dass Frauen keinen Penis besitzen. Die Ursache liegt demnach im nicht überwundenen Penisneid.(13)
Der aus dem nicht überwundenen Penisneid resultierende Männerhass richtet sich zunächst gegen den eigenen Vater, dann gegen den Partner und schließlich gegen die Männer. Mit besonderer Intensität tritt dieser Männerhass bei homosexuellen Frauen auf (viele Radikalfeministinnen sind homosexuell bzw. sind homosexuell geworden).
Der Psychoanalytiker Karl Abraham spricht in diesem Zusammenhang von einem spezifischen Frauentypus: vom „Rachetyp“. Sein Merkmal ist die „positive Wunscherfüllung im Sinne des infantilen Begehrens, dem Manne körperlich gleich zu sein“(14): „Es ist der Typus, der nach Rache am Mann strebt und dem Wunsch nachgibt, sich das ersehnte Organ gewaltsam zu nehmen, es also dem Mann zu rauben. Wird der Wunsch nach körperlicher Gleichheit und damit auch nach phantasierter Gleichwertigkeit enttäuscht, so wird die Verdrängung der empfundenen eigenen Wertlosigkeit über die Umkehrung notwendig, nämlich über die Glorifizierung weiblicher Werte, um einen Identitätsverlust zu verhindern.“(15)
Die aus narzisstischen Kränkungen resultierenden Allmachtsphantasien und Idealisierungen von Frauen sind kennzeichnend für den Radikalfeminismus. Rave macht – im Einklang mit der von mir vertretenen Auffassung – darauf aufmerksam, dass auch die sich als emanzipiert betrachtenden Frauen dem traditionellen Rollenbild folgen, nach dem der Mann der Frau Sicherheit bieten, sie beschützen und versorgen soll. Die sog. Versorgermentalität kommt bei diesen Frauen deutlich zum Ausdruck, wobei „versorgen“ auch die emotionale Versorgung bedeutet.(16) Werden die Wünsche der Frau nach Sicherheit, Schutz und Versorgung nicht erfüllt, dann reagiert sie mit Enttäuschung und (narzisstischer) Kränkung.
Rave analysiert die Männerfeindlichkeit und den Männerhass anhand von Äußerungen prominenter Radikalfeministinnen wie Andrea Dworkin, Alice Schwarzer, Christa Mulak, Margarete Mitscherlich und Christina Thürmer-Rohr.
Im Radikalfeminismus werden Männer zu Sexisten und potentiellen Vergewaltigern, Frauen hingegen zu Sexualobjekten und Opfern stilisiert. Männliches Verhalten zeichnet sich hauptsächlich durch Gewalt und Beherrschungsstreben, weibliches hingegen durch Friedfertigkeit und Fürsorge aus. Was die Sexualität angeht, so werden Männer als triebgesteuert charakterisiert, „Frauen haben allenfalls Interesse an Zärtlichkeit, weibliche Triebnatur wird geleugnet.“(17)
Der Penis wird als ein Instrument der Gewalt, Machtausübung und Herrschaft betrachtet. So scheint nach Andrea Dworkin der Mann „von Natur aus“ aggressiv, grausam, feindselig und kriegerisch zu sein. Der männliche „Terror“ umfasst Körperverletzung, Vergewaltigung, sexuellen Missbrauch von Kindern, Mord, Folter, Sklaverei, Krieg und überhaupt alles, was schlecht und böse ist. Das wichtigste Symbol des männlichen Terrors ist der Penis.(18) Bemerkenswert ist, dass hier biologische mit moralischen und politischen Kategorien vermischt werden.
Die in solchen Äußerungen in Erscheinung tretenden Gefühle von Neid und Hass gründen nach Rave in der narzisstischen Kränkung, „die durch die Konfrontation mit dem Geschlechtsunterschied entsteht, und darin besteht, ´nur` Frau sein zu können“.(19)
Interessanterweise werden Männer dabei sowohl idealisiert als auch entwertet. Idealisiert wird die Macht der Männer, über die sie in der Realität gar nicht verfügen, entwertet werden die als typisch männlich betrachteten Fähigkeiten wie Nüchternheit, Sachlichkeit, Durchsetzungsvermögen, Kampfgeist und Erfolgsstreben.
Die bundesdeutsche Feminismus-Ikone Alice Schwarzer argumentiert ähnlich wie Andrea Dworkin. Auch in ihrem Weltbild sind Männer auf Eroberung, Herrschaft und Machtgewinn ausgerichtet. Im Zusammenhang mit der Pornographie-Debatte der 80er Jahre, in der die Radikalfeministinnen gefordert haben, die Pornographie zu verbieten, betrachtet sie heterosexuelle Beziehungen als ein Ort der männlichen Gewalt, Männer als potentielle Vergewaltiger und den Penis als ein Symbol des männlichen Herrschaftsstrebens. Frauen werden von ihr als Opfer der Männer bzw. des Patriarchats angesehen. Sie haben eigentlich im Gegensatz zu den Männern keine eigene Sexualität. Ihre Sexualität ist ein Produkt der herrschenden , also von Männern geschaffenen Verhältnisse. Auch weibliche sexuelle Phantasien werden von ihr nicht ernst genommen; sie sind kein Ausdruck einer autonomen Sexualität.
Für die feministische Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich weisen Frauen auch keine spezifische Aggressivität auf. Aggressivität ist etwas typisch Männliches. Sind Frauen aggressiv, dann übernehmen sie männliche Verhaltensmuster. Bereits das Mädchen übernimmt unkritisch männliche Vorstellungen, Vorurteile und Verhaltensmuster. Mitscherlich schreibt: „Mir ist natürlich klar, dass sich auch Frauen mit dieser herrschenden Gewalt, diesen rassistischen Vorurteilen und diesem Verfolgungswahn identifiziert haben. Nur, ursprünglich geht Gewalt und Paranoia von Männern aus, und Frauen haben sich dem unterworfen. Auch heute noch identifizieren sich viel zu viele Frauen bedauerlicherweise mit diesen falschen männlichen Werten und handeln entsprechend.“(20)
Die männliche „Ratio“ zerstört alles Zerbrechliche, die Natur, ferner das menschliche Glück, Wärme, Einfühlung füreinander usw. Nur weibliches Denken, das sich durch „die Einfühlung in den Andersdenkenden“ auszeichnet, kann die Welt retten.(21)
Mitscherlich projiziert alle negativen Eigenschaften des Menschen auf den Mann. So ist für sie der Antisemitismus ein typisch männliches Phänomen. Er gründet in der Triebstruktur des Mannes. Frauen, die antisemitische Meinungen vertreten, passen sich nur an männliche Vorstellungen an. Somit spricht Mitscherlich Frauen von der Schuld an den Verbrechen des Nationalsozialismus frei.
Während in den Äußerungen der bisher behandelten Radikalfeministinnen Männerfeindlichkeit und Männerhass implizit zum Ausdruck kommen, hat die Radikalfeministin Christina Thürmer-Rohr kein Problem damit, den Männerhass explizit als ein legitimes Mittel im Kampf gegen die Männer zu nennen. Frauen dürfen zu „Hasserinnen“ werden, um z.B. Kinder zu schützen, sich von dem Mann loszulösen sowie abzuwenden und den „abendländischen Mann“ zu entblößen. Der Männerhass fördert somit das Abdanken des abendländischen Mannes.(22)
Bei Thürmer-Rohr kann der Männerhass auf die in ihren eigenen Bekenntnissen festgehaltenen Enttäuschungen über ihren Vater, der als Soldat für den Nationalsozialismus kämpfte, zurückgeführt werden. Der Hass, der auf der Enttäuschung über den Vater basiert, wird dann offensichtlich auf die Männer projiziert.
Radikalfeministinnen leiden unter starken Minderwertigkeitsgefühlen. Das ist der Grund, weshalb sie sehr kränkbar sind. Sie fühlen sich bereits aufgrund des Geschlechterunterschieds, also aufgrund der Tatsache, dass sie ´nur` Frauen sind, gekränkt. Hinzu kommen noch narzisstische Kränkungen, die sie in Kontakten zu Männern erfahren haben. Die Reaktion auf diese Kränkungen sind einerseits die Entwertung von Männern, Männerfeindlichkeit und Männerhass, andererseits die Idealisierung von Frauen.
Würden die Radikalfeministinnen ihre Minderwertigkeitsgefühle überwinden, gäbe es keinen Grund, Männer zu entwerten, sie als Feinde zu betrachten und Hassgefühle gegen sie zu hegen. Sie könnten Männer als Individuen betrachten, die ähnlich wie Frauen Produkte der Erziehung, der Sozialisation, sowie der gesellschaftlichen Verhältnisse sind und die auch unter Minderwertigkeitsgefühlen und Versagensängsten leiden können. Würden sie ihre Minderwertigkeitsgefühle überwinden, gäbe es auch keinen Grund, an dem Opferstatus der Frau festzuhalten.
Marion Grave analysiert Texte prominenter Radikalfeministinnen, die in den 70er und 80er Jahren de vergangenen Jahrhunderts geschrieben wurden und eine große Wirkung auf die Geschlechterdebatte und die Geschlechterpolitik bis in die Gegenwart hinein haben. Die in diesen Texten festgestellte Männerfeindlichkeit und der in ihnen zum Ausdruck kommende Männerhass beschränken sich heutzutage nicht nur auf eine kleine Gruppe von Radikalfeministinnen. Sie durchdringen vielmehr alle Bereiche der Gesellschaft.
Männerfeindlichkeit und Männerhass sind zum gesellschaftlichen Usus geworden. Sie wurden zur Grundlage der seit den 90er Jahren institutionalisierten Frauenpolitik, die auch als Gleichstellungspolitik oder Politik des Gender-Mainstreamings bezeichnet wird.
Ich werde in diesem Abschnitt drei Aspekte dieser Politik behandeln. Zunächst werde ich anhand von ausgewählten Beispielen zeigen, wie Männerfeindlichkeit und Männerhass, die – wie wir oben gesehen haben – aus narzisstischen Kränkungen hervorgehen, zur gesellschaftlichen Norm erhoben wurden und eine Grundlage der Gleichstellungspolitik bilden. Zweitens möchte ich die Einseitigkeit der Gleichstellungspolitik schildern, die darin besteht, fast ausschließlich auf die Belange von Frauen fixiert zu sein. Diese einseitige Fixierung auf Frauen ist ein weiterer Faktor, der vom narzisstischen Charakter der Gleichstellungspolitik zeugt. Schließlich werde ich anhand von Beispielen darstellen, wie es auf der Grundlage von Männerfeindlichkeit, Männerhass und einseitiger Fixierung auf Frauen zu Diskriminierungen von Männern kommt. Die Einseitigkeit der Gleichstellungspolitik führt unweigerlich zur Diskriminierung von Männern.
Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, alle für die Politik relevanten männerfeindlichen Äußerungen der letzten Jahre zusammenzustellen. Ich verweise hier auf die Texte von Arne Hoffmann,(23) Walter Hollstein(24) und auf eine Sammlung von männerfeindlichen Äußerungen, die von der Organisation MANNdat veröffentlicht wurde.(25) Dennoch möchte ich zur Veranschaulichung der Problematik einige Beispiele für Männerfeindlichkeit und Männerhass geben. Ich entnehme sie hauptsächlich dem Buch von Arne Hoffmann Not am Mann.
Im Grundsatzprogramm der SPD findet man den Slogan „Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden.(26) Die Trennung von Männern und Menschen suggeriert, dass Männer eigentlich gar keine Menschen sind. Die ehemalige stellvertretende FDP-Vorsitzende Cornelia Pieper betonte: „Während die Frau sich ständig weiterentwickelt, blieb der Mann auf seiner Entwicklungsstufe stehen. Er wurde von der Evolution überholt“.(27)
Auf Spiegel Online darf Sibylle Berg in Artikeln wie „Männer sind halt unfähig“ ihrem Männerhass freien Lauf lassen.(28) Männern, die sich über ihre Lage beschweren, empfiehlt sie: „ … dann strengt euch doch an! Lernt, statt Socken voll zu onanieren oder euch die Knochen beim Motocross zu brechen …“.(29) Für die Schriftstellerin Thea Dorn gilt: „Männer sind wie Hunde“.(30) Eine andere Schriftstellerin, Gaby Hauptmann, betitelt ihr Buch mit Nur ein toter Mann ist ein guter Mann.(31) Die Schriftstellerin Karen Duve folgt kritiklos feministischen Vorurteilen: „Frauen (also letztlich Karen Duve selbst, A.U.) sind die besseren Menschen“.(32) Für sie sind Egoisten, Hohlköpfe und Psychopathen, die unseren Planeten zerstören, in erster Linie Männer. Wenn Frauen es sind, dann übernehmen sie als Opfer des Patriarchats bloß die männlichen Eigenschaften.
Hoffmann beschreibt die allgegenwärtige Männerfeindlichkeit folgendermaßen: „Diese zeichnet sich dadurch aus, dass Männer kollektiv als die neuen Sündenböcke unserer Gesellschaft dastünden und alles Schlechte und Böse repräsentieren, weshalb sie ebenso kollektiv bestraft werden müssten, während zugleich Frauen kollektiv als das Opfer und die Repräsentanten des Guten fantasiert werden und deshalb ebenso kollektiv ´Wiedergutmachung` zu erhalten hätten.“(33)
Eine besondere Rolle in der Verbreitung der Männerfeindlichkeit spielen die Medien. Nochmals Hoffmann: „Nachrichten, Magazinsendungen, Talkshows und andere Medienformate prägen beim Publikum ein Bild von der Wirklichkeit, in dem Männer als Gewalttäter, Kriminelle, Mörder, Schläger, Missbrauchstäter, Perverse und verantwortungslose Rabenväter gezeigt werden, obwohl sich in Wahrheit nur ein Bruchteil aller Männer in diese Gruppen einordnen lässt. Über 80 Prozent der Darstellungen von Männern und Männlichkeit sind negativ.“(34)
Wir erinnern uns: Eine narzisstisch gekränkte Person entwertet ihren Kränker. Die Entwertung von Männern durch radikale Feministinnen geht aus narzisstischen Kränkungen hervor, die diese Frauen erfahren haben. In anderen Worten: Sie basiert auf der narzisstischen Charakterstruktur dieser Frauen.
Die Entwertung von Männern hat die Funktion, sich um ihre Belange nicht zu kümmern und sich ausschließlich den Belangen von Frauen hinzuwenden. Männer sind es nicht wert, dass man sich mit ihren Problemen beschäftigt.
Zwar ist es das erklärte Anliegen der Gleichstellungspolitik, sich den Belangen beider Geschlechter zu widmen, doch tatsächlich kommen fast ausschließlich Frauen in den Genuss dieser Politik. Im Falle der Gleichstellungspolitik handelt es sich daher um eine vom Radikalfeminismus geprägte Frauenpolitik, wobei bei Weitem nicht alle Frauen, sondern nur eine Gruppe von Frauen von dieser Politik profitiert.
Die einseitige Fixierung auf Frauen und somit der narzisstische Charakter der Gleichstellungspolitik können etwas salopp so beschrieben werden: Feministisch orientierte Politikerinnen machen Politik hauptsächlich für Frauen , also letztlich für sich selbst. Das ist Narzissmus zur Politik erhoben. Feministische Juristinnen sind in erster Linie daran interessiert, gesetzliche Regelungen zu legitimieren, die Frauen, also letztlich die Juristinnen selbst, bevorzugen. Das ist Narzissmus zur Rechtsprechung erhoben. Feministische Sozialwissenschaftlerinnen, insbesondere die Vertreterinnen der Gender Studies, können nur über ein Thema forschen, nämlich über Frauen, also letztlich über sich selbst. Das ist Narzissmus zur Wissenschaft erhoben. Man hat den Eindruck, dass feministische Journalistinnen nur über ein Thema schreiben können: über Frauen, also letztlich über sich selbst. Das ist Narzissmus zur Journalistik erhoben.
Ich möchte an dieser Stelle einige Beispiele für die Einseitigkeit und somit den narzisstischen Charakter der Gleichstellungspolitik geben. Es gibt in Deutschland über 200 Professuren für Geschlechterforschung, die auch als Professuren für Gender Studies bezeichnet werden. In Wirklichkeit handelt es sich um Professuren für Frauenforschung. Dort werden fast ausschließlich Identitätsprobleme von Frauen, und auch hier muss man hinzufügen: einer bestimmten Gruppe von Frauen, behandelt.
Der Journalist Ferdinand Knauss stellt in seinem Artikel „Gender Studies: Feministinnen erforschen sich selbst“ den narzisstischen Grundzug der Gender Studies/Frauenforschung heraus.(35) Und der Geschlechterforscher Gerhard Amendt attestiert den Gender Studies: „Diese Forschungsrichtung betreibt bloß Selbstbespiegelung …“.(36) Männer werden in den Gender Studies nur dann behandelt, wenn sie traditionell als weiblich bezeichnete Rollen übernehmen oder etwas zum Verständnis und Wohlsein von Frauen beitragen.
Ein weiterer Punkt betrifft Hilfsangebote für Gewaltopfer. Es wird in Deutschland immer noch davon ausgegangen, dass von häuslicher Gewalt nur Frauen betroffen sind, obwohl mittlerweile hunderte von Studien belegen, dass die häusliche Gewalt auf beide Geschlechter etwa gleich verteilt ist.(37) Ein weibliches Gewaltopfer kann mit einem großen Angebot an Notrufen, Beratungsstellen und Frauenhäusern rechnen. Während bundesweit für weibliche Gewaltopfer 400 Frauenhäuser finanziert werden, gibt es für männliche Gewaltopfer nur vereinzelt privat finanzierte Anlaufstellen.
Nicht viel anders sieht es im Falle der Internationalen Hilfe. Das Kinderhilfswerk PLAN wirbt für die Übernahme von Patenschaften für Mädchen aus der Dritten Welt, die SOS-Kinderdörfer sind einseitig auf Hilfe für Mädchen und Frauen ausgerichtet. Auch bei kriegerischen Auseinandersetzungen gilt die Anteilnahme hauptsächlich Frauen.(38) Die US-amerikanische Außenministerin Hillary Clinton erklärte vor Jahren: „Frauen waren immer schon die ersten Opfer des Krieges. Frauen verlieren ihre Männer, ihre Väter und ihre Söhne im Kampf.“(39) Noch deutlicher kann die einseitige Fixierung auf Frauen nicht formuliert werden.
In der Berichterstattung über kriegerische Auseinandersetzungen, z.B. in Ruanda und im ehemaligen Jugoslawien (Kosovo), wurde geschlechtsspezifische Gewalt gegen Jungen und Männer ignoriert: „Wenn das massenhafte Abschlachten von Männern überhaupt in einen Bericht der UN Eingang findet, dann nur, weil die daraus ´resultierende Unterrepräsentation von Männern dazu führt, dass Familien mit nur noch einer Frau als Haushaltsvorstand weniger sicher sind` – also weil tote Männer das Leben von Frauen beeinträchtigen.“(40)
Einseitig ist die Gleichstellungspolitik auch im Hinblick auf Fördermaßnahmen. Es gibt unzählige Förderprogramme für Mädchen und Frauen, aber nichts Entsprechendes für Jungen und Männer. Das Bildungssystem ist darauf ausgerichtet, bestimmte Fähigkeiten – mathematische und technische Fähigkeiten – bei Mädchen zu fördern. Es gibt den Girls`Day, an dem sich Mädchen mit technischen Berufen vertraut machen, Workshops für Mädchen, Mädchenhilfe, Mädchenkulturhäuser usw. Für Jungen gibt es nichts Entsprechendes, obwohl belegt ist, dass Jungen die Bildungsverlierer sind; im Schnitt schlechtere Noten als Mädchen haben, häufiger die Sonderschule, seltener das Gymnasium besuchen und häufiger die Schule abbrechen.
An den Universitäten gibt es Mentoring nur für Frauen, Karriereprojekte nur für Frauen und viele andere, nur für Frauen reservierte Förderprogramme, wie z.B. das Professorinnenprogramm, mit dessen Hilfe Wissenschaftlerinnen auf Professuren gehievt werden. Immer häufiger kommt es vor, dass bei der universitären Stellenvergabe Frauen ganz offen bevorzugt werden.(41)
Auch in anderen Bereichen wie dem Kulturbereich und der Wirtschaft gibt es unzählige Förderprogramme, die nur Frauen vorbehalten sind. So hat jedes große Unternehmen Frauenförderprogramme oder beteiligt sich an bundesweiten Frauenförderprogrammen (sie werden oft zwecks Täuschung der Öffentlichkeit Diversity-Programme genannt).
Jede relevante Institution und Organisation, sei es Partei, Gewerkschaft, Amt oder Firma, hat einen Frauenförderplan und führt Frauenfördermaßnahmen durch.
Die einseitige, auf Frauen ausgerichtete Berichterstattung der Leitmedien wurde schon oben kurz erwähnt. In den Leitmedien wird Frauen, ihren Bedürfnissen, Wünschen, Interessen, Anliegen, Problemen, Zielen usw. besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Immer mehr Sendungen funktionieren nach dem Motto „von Frauen, über Frauen, für Frauen“.
Die Leitmedien dienen der Gleichstellungspolitik. Täglich lesen oder hören wir, dass Frauen – meist auf prestigeträchtigen Arbeitsfeldern – unterrepräsentiert sind und dass daher ihr Anteil erhöht werden muss. Täglich werden wir mit Statistiken bombardiert und mit Zahlenspielen gequält, die das beweisen sollen, obwohl längst erwiesen wurde, dass die sog. Unterrepräsentanz von Frauen in einigen Arbeitsbereichen – also die statistische Ungleichheit von Männern und Frauen – keine Folge von Frauendiskriminierung ist.(42)
Die Leitmedien betreiben seit Jahren eine Dauerpropaganda für die Frauenquote. Sie sind zum Handlanger von Lobbygruppen wie FidAR (Die Initiative für mehr Frauen in die Aufsichtsräte) oder ProQuote geworden. Die Letztere hat das Ziel, den Anteil von Frauen in den Redaktionen von Medien zu erhöhen. Sie ist demnach nicht daran interessiert, dass bestqualifizierte Journalisten die Redaktionsstellen erhalten, sondern einzig und allein daran, dass sie von Frauen besetzt werden. Aktuellste Beispiele für die einseitige, narzisstisch-sexistische Berichterstattung sind die von jungen Feministinnen initiierten Twitter-Hashtags, z.B. das Hashtag #imzugpassiert, das auf die Belästigung von Frauen in Zügen aufmerksam macht (auf die Belästigung von Männern in Zügen wird nicht aufmerksam gemacht), für die die Leitmedien bereitwillig Propaganda machen.(43)
Die oben dargestellten Einseitigkeiten der Gleichstellungspolitik bedeuten per se Diskriminierungen von Männern. Konzentriert man sich nur auf die Belange eines Geschlechts, so bleiben die Belange des anderen außen vor. In vielen Fällen wird gegen die Belange des männlichen Geschlechts offen vorgegangen.
Abschließend möchte ich noch weitere Beispiele für diese Einseitigkeiten/Diskriminierungen geben. Im Sorgerecht hat jede Mutter, aber nicht jeder Vater, Anspruch auf Schutz und Hilfe der Gemeinschaft. Die rechtliche Lage ermöglicht es, dass Mütter Vätern den Kontakt zu ihren Kindern verweigern. Astrid von Friesen stellt fest: „Erstens, Frauen möchten die Alleinsorge, um ´allein entscheiden zu können` und zweitens, um ´nichts mehr mit dem Vater zu tun haben zu müssen`. Also zwei egozentrierte Argumente, die absolut nichts mit dem Kindeswohl zu tun haben, und die zudem die UN-Kinderrechtskonvention schwer missachten, wonach ein Kind ein verbürgtes Menschenrecht auf alle Erternteile und alle Großeltern hat.“(44)
Die Gleichstellungsgesetze sind ebenfalls sehr einseitig, nämlich auf die Bevorzugung von Frauen ausgerichtet. Ihr Zweck ist es, auf prestigeträchtigen Arbeitsfeldern im Idealfall das Geschlechter-Verhältnis 50 : 50 herzustellen. Gleichstellungsgesetze sind daher de facto Quotengesetze. Sie führen unvermeidlich zur Diskriminierung von Männern.
So wird in dem Bundesgleichstellungsgesetz vom 30.11.2001 (BGleiG) eine Frauenquote für Einstellungen und Aufstieg im Bundesdienst vorgeschrieben. Danach sind bei allen ausgeschriebenen Stellen des Bundesdienstes Frauen bei gleicher Eignung zu bevorzugen. Das gilt für Bereiche, in denen Frauen „unterrepräsentiert“ sind, d.h. wenn der Frauenanteil in den betreffenden Bereichen unter 50 Prozent liegt.(45)
Mit den Formulierungen „bei gleicher Eignung“, „bei gleichwertiger Qualifikation“ oder „bei gleicher Qualifikation“ soll der Anschein von Nicht-Diskriminierung, Gerechtigkeit und Verfassungskonformität erweckt werden. Ich habe in mehreren Artikeln aufgezeigt, dass 1) es in fast allen Berufen gleiche Qualifikation nicht geben kann und 2) die Formulierung „bei gleicher Qualifikation“ ein Mittel zur Bevorzugung von Frauen ist.(46)
Während in dem Bundesgleichstellungsgesetz und in den meisten Gleichstellungsgesetzen der Länder der Qualifikationsbezug wenigstens noch genannt ist, fehlt er völlig in dem am 6.3.2015 vom Bundestag beschlossenen Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst. Es handelt sich hierbei um sozusagen eine reine Ergebnisquote, eine Quote ohne jeglichen Qualifikationsbezug.
Das Gesetz sieht vor, dass börsenorientierte und voll mitbestimmungspflichtige Unternehmen für alle Aufsichtsratsposten, die ab 2016 zu besetzen sind, eine Frauenquote von 30 Prozent einhalten müssen.(47) Da von dieser Frauenquote ca. 200 bis 300 bereits privilegierter Frauen profitieren, handelt es sich um eine auf die Befriedigung von narzisstischen Interessen ausgerichtete Regelung.
Den narzisstischen Charakter der Gleichstellungspolitik demonstriert eine Äußerung der ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten Monika Ebeling: „Diese Frauen versuchen mit allen Mitteln, Frauenpolitik zu erhalten und ihre Pfründe zu wahren. Sich für Männer und Jungen zu engagieren, sehen sie als einen persönlichen Angriff an. Einige haben Angst um ihren Arbeitsplatz, andere wollen ihr Gedankengut einfach nicht ändern.“(48)
Quellen
(1) Gerhard Dammann/Isa Sammet/Bernhard Grimmer (Hrsg.), Narzissmus. Theorie, Diagnostik, Therapie, Stuttgart 2012, S. 17.
(2) Ebd., S. 18.
(3) Otto F. Kernberg, Hass, Wut, Gewalt und Narzissmus, Stuttgart 2012, S. 64ff.
(4) Reinhard Haller, Die Macht der Kränkung, Wals bei Salzburg 2015, S. 37.
(5) Ebd., S. 155.
(6) Ebd., S. 162.
(7) Bärbel Wardetzki, Weiblicher Narzissmus. Der Hunger nach Anerkennung, München 1991, S. 26F, S. 50.
(8) Ebd., S. 193.
(9) Ebd., S. 54.
(10) Ebd., S. 196.
(11) Beate Kricheldorf, „Die Frau mit dem Kerzenständer. Gewalterfahrung und Gewalttätigkeit in Partnerschaft und Ehe“, in: Paul-Hermann Gruner/Eckhard Kuhla (Hrsg.), Befreiungsbewegung für Männer. Auf dem Weg zur Geschlechterdemokratie, Gießen 2009, S. 195.
(12) Astrid von Friesen, „Ignoranz, Mitleidlosigkeit, Hass. Über das Auslöschen von männlichen Gefühlen“, in: Paul-Hermann Gruner/Eckhard Kuhla (Hrsg.), op. cit. 2009, S. 149.
(13) Marion Rave, Befreiungsstrategien. Der Mann als Feindbild in der feministischen Literatur, Bielefeld 1991, S. 128ff.
(14) Karl Abraham, Psychoanalytische Studien II, Stuttgart 1971, S. 86, zitiert in: Marion Rave, op. cit. 1991, S. 35.
(15) Marion Rave, op. cit. 1991, S. 35.
(16) Ebd., S. 44ff.
(17) Ebd., S. 18f.
(18) Ebd., S. 142.
(19) Ebd., S. 148.
(20) Margarete Mitscherlich, Die Zukunft ist weiblich, Zürich 1987, S. 28, zitiert in: Marion Rave, op. cit. 1991, S. 201f.
(21) Marion Rave, op. cit. 1991, S. 206.
(22) Ebd., S. 222ff.
(23) Arne Hoffmann, Not am Mann. Sexismus gegen Männer, Gütersloh 2014.
(24) Walter Hollstein, Was vom Manne übrig blieb. Das missachtete Geschlecht, Stuttgart 2012.
(25) „Champions League des Sexismus: Die Siegerehrung“, MANNdat 24. 06. 2014:
http://manndat.de/champions-league-des-sexismus/champions-league-des-sexismus-die-siegerehrung.html
(26) Grundsatzprogramm der SPD, beschlossen am 28. 10. 2007 auf dem Hamburger Bundesparteitag, zitiert in: Arne Hoffmann op. cit. 2014, S. 15.
(27) Michael Klonovsky/Alexander Wendt, „Benachteiligt? Wer denn?“ Focus 14. 09. 2009:
http://www.focus.de/panorama/boulevard/gesellschaft-benachteiligt-wer-denn_aid_435162.html
(28) Sibylle Berg, „Männer sind halt unfähig“, Spiegel Online 15. 12. 2012:
(29) Sibylle Berg, „Oooooooh! Ihr Armen!“, Spiegel Online 10. 12. 2011:
(30) „Männer sind wie Hunde“, Spiegel Online 13. 06. 2007:
(31) Gaby Hauptmann, Nur ein toter Mann ist ein guter Mann, München 2002.
(32) Karen Duve im Interview: „Chefs sind oft Psychopathen“, Der Tagesspiegel 27. 10. 2014:
http://www.tagesspiegel.de/kultur/karen-duve-im-interview-chefs-sind-oft-psychopathen/10892360.html
(33) Arne Hoffmann, op. cit. 2014, S. 19.
(34) Ebd., S. 20.
(35) Ferdinand Knauss, „Feministinnen erforschen sich selbst“, Handelsblatt 19. 09. 2007:
(36) „Der Feminismus vergiftet das Klima“, Tagesanzeiger 03. 03. 2010:
http://blog.tagesanzeiger.ch/mamablog/index.php/8878/der-feminismus-vergiftet-das-klima/
(37) Vgl. Gerhard Amnedt, Familiäre Gewalt im Fokus – Handbuch. Fakten – Behandlungsmodelle – Prävention, Wien 2014.
(38) Arne Hoffmann, op. cit. 2014, S. 60ff.
(39) Rede gehalten auf der First Ladies Conference on Domestic Violence, El Salvador am 17. 11. 1998, zitiert in: Arne Hoffmann, op. cit. 2014, S. 128.
(40) Arne Hoffmann, op. cit. 2014, S. 158.
(41) Siehe „Blacklist: Männerdiskriminierung an Hochschulen (#MenDiscrimination)“, Sciencefiles 30. 05. 2013:
(42) Alexander Ulfig, „Der Lohnunterschied ist keine Folge von Diskriminierung“, Xing Klartext 17. 03. 2016:
(43) „#imzugpassiert“ – das feministische Netzwerk funktioniert“, Genderwahn 29. 03. 2016:
(44) Astrid von Friesen, „Gleiches Recht für beide Geschlechter?“, in: Deutschlandradio 16. 08. 2010, zitiert in: Arne Hoffmann op. cit. 2014, S. 56.
(45) Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesverwaltung und in den Gerichten des Bundes, §8:
(46) Alexander Ulfig, „Gibt es gleiche Qualifikation?“, Die Freie Welt 11.1.2011:
www.freiewelt.net/gibt-es-gleiche-qualifikation-2707/
(47) Entwurf eines Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst:
(48) Arne Hoffmann im Interview mit Monika Ebeling; „Diese Frauen versuchen mit allen Mitteln, ihre Pfründe zu wahren“, eigentümlich frei 26. 04. 2011:
Protzen, angeben und auftrumpfen sind Verhaltensweisen, die gerne Männern zugeschrieben werden. Doch es gibt auch die Form des weiblichen Narzissmus. Dieser ist eher verdeckt und spielt sich mehr im Verborgenen ab. Hierbei schwanken zumeist Frauen in ihrem Selbstwertgefühl zwischen Größenwahn und Minderwertigkeitskomplexen hin und her. Man muss oft genauer hinsehen, bevor die Tendenz, sich alles für die Pflege des eigenen Egos einzuverleiben, deutlich sichtbar wird.
Eine Frau mit einer weiblich narzisstischen Struktur leidet unter einem instabilen Selbstwertgefühl, das starken Schwankungen unterliegt. Auf der einen Seite hält sie sich für die Größte oder die Schönste, auf der anderen Seite glaubt sie, wenig bis gar nichts wert zu sein. Sie ist ständig besorgt, jemand könnte besser sein als sie und ihre Unzulänglichkeiten könnten auffliegen. So bewegt sie sich permanent zwischen einem Größen- und einem Minderwertigkeitsgefühl und braucht zur Stabilisierung die ständige Bestätigung von außen.
Die Psychologin Bärbel Wardetzki zeigt in ihrem Buch „Weiblicher Narzissmus“ die typischen Kennzeichen des weiblichen Narzissmus auf:
Die narzisstische Frau lebt in diesem zentralen Spannungsfeld zwischen berauschender Grandiosität und deprimierender Minderwertigkeit. Es fällt ihr schwer, sowohl den weiblichen als auch den männlichen Anteil in ihrer Persönlichkeit als ganz normales Selbstverständnis zu integrieren. Entweder wird der männliche Aspekt durch Leistung, Dominanz und Perfektion nach außen überbetont oder dem weiblichen Anteil wird durch Schwäche, Nachgiebigkeit und Wertlosigkeit ein zu hoher Stellenwert beigemessen. Der weibliche Narzissmus ist durch diese extreme Spaltung der Persönlichkeit gekennzeichnet.
Die narzisstische Frau macht sich davon abhängig, was andere von ihr denken und wie sie bei anderen ankommt. Im Grunde tut sie die wenigsten Dinge, weil sie ihr Spaß machen, weil sie ihr guttun oder weil es einfach aus ihr herauskommt. Sie tut sie, um anderen zu gefallen. Die Anerkennung soll ihr fehlendes Selbstwertgefühl ausgleichen, da sie nicht in der Lage ist, es von innen heraus zu regulieren. Das mangelnde Gespür für die eigenen wahren Bedürfnisse zeigt den Mangel an Eigenliebe. Da es an Selbstliebe fehlt, glaubt die Frau, Liebe durch Bewunderung von außen erlangen zu können.
Die meisten Menschen sehen das Problem der Liebe in erster Linie als Problem, selbst geliebt zu werden, statt selbst zu lieben und lieben zu können. Daher geht es für sie nur darum, wie man es erreicht, geliebt zu werden, wie man liebenswert wird. Erich Fromm
Bewunderung erhält man für eine bestimmte Leistung oder einen bestimmten Zustand: sie ist situationsbezogen und damit vergänglich. Liebe dagegen richtet sich an den ganzen Menschen mit seinen Stärken und seinen Schwächen. Wahre Liebe unterscheidet nicht, was jemand leistet, ob jemand Erfolg hat, ob jemand attraktiv ist oder ob er nichts davon ist oder hat. Wahre Liebe ist immer da und kann nicht vergehen. Da aber die wenigsten Menschen wahre Liebe empfangen, dient die Bewunderung als eine Art Ersatzbefriedigung. Aus der Unfähigkeit heraus, selbst lieben zu können, und aus dem egoistischen und einseitigen Wunsch, selbst geliebt werden zu wollen, richten sich die Bemühungen vieler Menschen darauf, sich mit der Bewunderung zu begnügen, der es an Nachhaltigkeit fehlt und die daher immer wieder von neuem entfacht werden muss.
Sie passt sich ganz der Umgebung an, macht sich abhängig von anderen Menschen und leugnet dabei ihre wahren Wünsche und Bedürfnisse. Im Grunde ist es ein billiges Tauschgeschäft: Sie verliert sich selbst und bekommt dafür die Anerkennung, die sie glaubt, so bitter für ihr Überleben zu benötigen.
Dieser Kompromiss geht immer auf Kosten der seelischen und körperlichen Gesundheit. Wer seine Seele unterdrückt, darf damit rechnen, dass sie sich – notfalls auf unüberhörbare Art und Weise – zu diesem Verhalten äußern wird. Krankheiten psychosomatischer Art, Depressionen oder Süchte sind letztendlich die Folge einer unterdrückten Seele. Statt der eigenen Seele die volle Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken, muss sie sich mit dem Ersatzstimulans der Bewunderung begnügen. Da es sich hierbei aber nicht um wahre Liebe handelt, wird das die Seele nicht nähren. Sie verkümmert und erleidet Schmerzen.
In einer Beziehung äußert sich der weibliche Narzissmus in einem permanenten Schwanken zwischen Nähe und Distanz. Auf der einen Seite sehnt sich der weibliche Narzisst danach, eine erfüllte Beziehung einzugehen, auf der anderen Seite erlebt sie in einer Beziehung ihre Angst, vom Partner verschlungen, vereinnahmt und abhängig zu werden. Wählt sie hingegen die Distanz, dann fürchtet sie das Alleinsein und wird depressiv. Egal in welchem Zustand sie sich befindet, es will sich kein inneres Gleichgewicht und keine Zufriedenheit einstellen. Der innere Konflikt zwischen Abhängigkeit und Selbständigkeit wird auch in der Beziehung gelebt.
Der weibliche Narzissmus ist auch dadurch gekennzeichnet, dass die narzisstische Frau am Anfang einer Beziehung zunächst selbstbewusst, gefestigt und zielstrebig auftritt. Sie macht keinesfalls den Eindruck, als wüsste sie nicht, was sie will. In der Beziehung macht sie sich jedoch abhängig, passt sich dem Partner stark an, unterdrückt ihre eigenen Bedürfnisse, wird unselbständig, klammert und fixiert sich voll und ganz auf den Partner. Sie verliert sich im Partner und nimmt sich nicht mehr als eigenständige Person wahr. Jede Form der Distanzierung wird wie eine Trennung empfunden. Sie gerät in Panik, was immer wieder aufs Neue einen Beziehungskonflikt heraufbeschwört.